Tag der Landesgeschichte 2022
5. November 2022 in Weißenfels
Städtische und höfische Repräsentationskultur im Umfeld von Heinrich Schütz
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
- Arbeitsstelle -
c/o Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1 / Haus 24
06110 Halle / Saale
Tel.: (0345) 21 27 429
Mail: kontakt@hiko-sachsen-anhalt.de
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
- Arbeitsstelle -
c/o Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1 / Haus 37
06110 Halle / Saale
Die Veranstaltung wird unter Einhaltung der 2G-Regel durchgeführt. Es besteht Maskenpflicht.
"Aussicht eines Theils der Koeniglichen Salz-Kothen bey Halle an der Saale", 1781.
Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle (Saale)
Im Sommer 1721 nahm die königliche Saline vor dem Klaustor in Halle den Siedebetrieb auf. Diese Zäsur in der weit zurückreichenden Geschichte der hallischen Salzproduktion wurde meist als zukunftsweisender Einschnitt gedeutet, als Sinnbild für Wirtschaftlichkeit, Innovation und Modernität. Das Jubiläum bietet den Anlass, dieses Narrativ vor dem Hintergrund neuerer Forschungen zum Salzwesen zu rekapitulieren und die Geschehnisse um 1721 in eine von zahlreichen Traditionen und Brüchen geprägte Geschichte der Salzherstellung einzuordnen. Ein vergleichender Blick auf andere Salinen und Räume lässt allgemeine Trends und lokale Spezifika sichtbar werden. Auch stellt sich die Frage nach dem heutigen Umgang mit der Geschichte der Salinen – welche Rolle kann die Salzgeschichte im Rahmen regionaler Geschichtskultur spielen?
Die Tagung wird veranstaltet von der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, dem Halloren- und Salinemuseum Halle sowie dem Institut für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
Freitag, 15.10.2021
14:00-14:15
Grußworte
14:15-14:30
Michael Hecht:
Einführung in das Tagungsthema
Sektion I: Kontinuitäten und Brüche in der hallischen Salinengeschichte
14:30-15:15 Uhr
Florian Michel:
Prähistorische Salzsiederei in Halle. Ein Überblick vom Neolithikum bis zur vorrömischen Eisenzeit
15:15-16:00 Uhr
Tom Gärtig:
Salzgewinnung in Halle und ihre Zäsuren um 1700. Digitales Storytelling am Beispiel von Siedehüttenmodellen aus der Wunderkammer der Franckeschen Stiftungen
16:00-16:30 Uhr Pause
16:30-17:15 Uhr
Andreas Stahl:
Die hallische Saline und die preußische Verwaltung im Herzogtum Magdeburg
17:15-18:00 Uhr
Katrin Moeller:
Die Stadt Halle und ihr Salzgewerbe. Veränderungen von Berufs- und Gewerbestrukturen des 18. Jahrhunderts im Vergleich
18:00-18:30 Uhr Pause
18:30 Uhr
öffentlicher Abendvortrag:
Heiner Lück:
„DALES RECHT.“ Rechtliche Grundlagen der vormodernen Salzgewinnung in Halle
anschließend Empfang
Sonnabend, 16.10.2021
Sektion II: Salz und Salinen in der Landesgeschichte: Vergleich, Musealisierung und Denkmalpflege
9:00-9:45 Uhr
Martin Ott:
Zwischen Halle und Hallein: Das nördliche Franken als Absatzraum für Salz im 18. Jahrhundert
9:45-10:30 Uhr
Wilfried Reininghaus:
Westfälische Salinenorte am Ende des Alten Reiches und ihre Präsentation heute
10:30-11:00 Uhr Pause
11:00-11:45 Uhr
Jeanette Metz:
Abenteuer Salz – digitale und analoge Vermittlungsformate im Erlebnismuseum Westfälische Salzwelten
11:45-12:30 Uhr
Klaus Peter Wittwar:
Die bauliche Entwicklung der königlichen, später pfännerschaftlichen Saline vor dem Klaustor in Halle und ausgewählte Baubefunde
Schlussdiskussion
Im Anschluss besteht die Möglichkeit an einer Besichtigung der Baustelle des Salinemuseums teilzunehmen.
Veranstalter: Historische Kommission für Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Halloren- und Salinemuseum Halle sowie dem Institut für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
Veranstaltungsort: Freylinghausen-Saal in den Franckeschen Stiftungen, Halle (Saale)
Wissenschaftliche Konzeption: Dr. Michael Hecht (Institut für Landesgeschichte)
Anmeldung: Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 10. Oktober 2021 per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
– Arbeitsstelle –
Anne Schröder-Kahnt | Koordinatorin
c/o Franckesche Stiftungen
Franckeplatz 1, Haus 24| 06110 Halle (Saale)
Tel: 0345/ 2127429
www.historische-kommission-fuer-sachsen-anhalt.de
Inhalt folgt ...
Veranstaltet von der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Europäischen Zentrum für Jüdische Musik, Hannover, und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Die Tagung kann auch online besucht werden. Die Webex-Links für jeden Tagungstag stehen im Programm. Bitte schalten Sie Ton und Bild während der Tagung aus.
Synagoge in Gröbzig
Foto: Jwaller, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Die Konferenz widmet sich der jüdischen Kultur- und Bildungslandschaft, die im 18./19. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt blühte. Wissenschaftliche Vorträge beleuchten den Gegenstand aus unterschiedlicher Perspektive, ein Abendkonzert sorgt für die musikalische Vertiefung und Ergänzung des Themas. So entsteht ein facettenreiches Bild jenes vergessenen jüdischen Kulturraums in Mitteldeutschland, das nicht nur neue Untersuchungsperspektiven freizusetzen verspricht, sondern auch Potential hat, ein neues Bewusstsein für die jüdische Geschichte und Gegenwart der Region zu schaffen sowie die Integration und Akzeptanz der Juden in und durch die Umgebungsgesellschaft zu befördern.
Jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt. Kultur – Musik – Gelehrsamkeit
Jüdisches Leben unterlag immer und überall dem Wandel, so auch in der Region des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Hier entstanden mit der Aufklärung bedeutende jüdische Strömungen, begleitet von einem fruchtbaren Austausch mit der Umgebungsgesellschaft. Die Schoah bereitete dieser deutsch-jüdischen Blüte ein jähes Ende.
Inzwischen ist das jüdische Leben nach Mitteldeutschland zurückgekehrt. Es unterscheidet sich indes gravierend von dem vor der Schoah. Um dies zu verstehen, bedarf es des Blicks in die Geschichte. Dazu will die Tagung ein Fenster öffnen: Sie widmet sich der jüdischen Kultur- und Bildungslandschaft, wie sie im 18./19. Jahrhundert die Region auszeichnete.
Beiträge aus Philosophie, Architektur, den Jüdischen Studien, Theologie, Geschichts-, Kultur- und Musikwissenschaft rücken Personen, Ereignisse, religiöse und intellektuelle Strömungen sowie Erinnerungsorte in den Fokus. Mit Überraschungen ist dabei zu rechnen: so etwa der unverhofften Entdeckung der Gesänge, die bei der Einweihung der Magdeburger Synagoge 1851 aufgeführt wurden und im Abendkonzert der Konferenz nach 170 Jahren erstmals wieder zu hören sein werden. Daneben erklingen Lieder, die von den erzwungenen Migrationen der Juden in der Diaspora künden.
Tagung und Konzert wollen ein facettenreiches Bild jenes vergessenen jüdischen Kulturraums in Mitteldeutschland zeichnen, das nicht nur neue Untersuchungsperspektiven freizusetzen verspricht, sondern auch das Potential hat, ein neues Bewusstsein für die jüdische Geschichte und Gegenwart der Region zu schaffen sowie die Integration und Akzeptanz der Juden in und durch die Umgebungsgesellschaft zu befördern.
Programm
Donnerstag, 18. November 2021
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10.00 Uhr
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Begrüßung Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke Prof. Dr. Andreas Pečar Grußworte Dr. Rainer Haseloff Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama Einführung in die Tagung |
10.30 Uhr
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Keynote
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11.15 Uhr
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Kaffeepause
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Grundlegendes | |
11.30 Uhr
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Das Judentum in Sachsen-Anhalt: Ein Rundgang
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12.15 Uhr
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The Breadth and Depth of Jewish Liturgical Music in the Eduard Birnbaum Collection |
13.00 Uhr
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Mittagspause
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Regionalgeschichtliche Aspekte | |
14.00 Uhr
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Architektur und Aufbau der Toraschreine in den Synagogen in Sachsen-Anhalt
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14.45 Uhr
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Zwischen Tradition und Reform. Synagogale Musik in Mitteldeutschland im Zeitalter der Emanzipation
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15.30 Uhr
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Kaffeepause
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16.00 Uhr
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Zur Konstruktion von Weiblichkeit in der jüdischen Aufklärung. Frauenbild und
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Orte der Erinnerung I | |
16.45 Uhr
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"Nidpas po, kehillat kodesch Yesnits": Jeßnitz als Zentrum des hebräischen Buchdrucks im 18. Jahrhundert
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Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Löwengebäude) | |
19.00 Uhr
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Klezmer und mehr … |
Mitwirkende:
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Freitag, 19. November 2021 |
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9.00 Uhr
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Dessau als Zentrum der jüdischen Aufklärung und Reformbewegung des 19. Jahrhunderts
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9.45 Uhr
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Magdeburg – Ludwig Philippson und die um Ausgleich bemühte Reform
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10.30 Uhr
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Kaffeepause
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11.00 Uhr
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Orientalistik und Wissenschaft des Judentums in Halle
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11.45 Uhr
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Die Halberstädter Austrittsorthodoxie
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12.30 Uhr
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Mittagspause
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Mission und Vertreibung | |
14.00 Uhr
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Die Arbeit des Institutum Judaicum in Halle im 18. Jahrhundert und sein Religionsverständnis
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14.45 Uhr
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Das Projekt „Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen“. Einblicke in die Biographien ausgewählter Kantoren und Rabbiner
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15.30 Uhr
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Kaffeepause
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Von Mitteldeutschland in die Welt | |
16.00 Uhr
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Hermann Cohen: deutscher Philosoph jüdischen Glaubens
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16.45 Uhr
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Schlusswort Kathrin Eberl-Ruf (Halle/ Saale) |
17.30 Uhr
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Ende der Tagung
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Veranstalter
Historische Kommission Sachsen-Anhalt (Vorsitzender: Prof. Dr. Andreas Pečar) in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Jüdische Musik, Hannover, und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt, dem Verein 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e. V. und der WISAG Sicherheit & Service Mitteldeutschland GmbH
Konzeption, Leitung und Moderation
Prof. Dr. Kathrin Eberl-Ruf, Dr. Carsten Lange, Dr. Regina Randhofer
Veranstaltungsorte
Tagung: Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal (Franckeplatz 1, 06110 Halle/Saale)
Konzert: Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Universitätsplatz 10, 06108 Halle/Saale)
Anmeldung, Eintrittskarten und Kontakt
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei – Anmeldung erbeten.
Konzertkarten zum Preis von 15 EUR (erm. 10 EUR) sind ab September 2021 im Vorverkauf erhältlich (Tel. 0341 14 990 758, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, online www.musikfeste.de) und an der Abendkasse.
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
– Arbeitsstelle –
Anne Schröder-Kahnt | Koordinatorin
c/o Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1, Haus 24 | 06110 Halle/Saale
Tel.: +49 (0) 345 21 27 429
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.historische-kommission-fuer-sachsen-anhalt.de
Die Tagung findet online statt. Sie können über den Link: https://zoom.us/j/97262991127 an der Veranstaltung teilnehmen. Als Teilnehmer werden weder Bild- noch Tonaufnahmen von Ihnen übertragen, Sie können aber über die Chatfunktion an den Diskussionen teilnehmen.
Tagung der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt und dem Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff.
Programm
Künstlernachlässe sind eine Fundgrube |
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Die Tagung versucht Fragen nach der Bedeutung und dem Umgang mit Nachlässen von Künstler*innen zu stellen und teilweise zu beantworten. Dabei werden generelle Perspektiven ebenso eröfnet wie konkrete Beispiele dargestellt und erörtert.
Die Bandbreite der Fragen, Probleme und Antwortmöglichkeiten ist enorm und beginnt bei einer realistischen Einschätzung der möglichen Zahl relevanter Nachlässe, wie deren Recherche, Sicherung, Aufarbeitung und Erforschung, Dokumentation, Aufbewahrung und öffentlicher Zugänglichkeit sowie Fragen nach rechtlichen Voraussetzungen und Problemen. Nachlässe zu Lebzeiten, Künstlerdokumentationen in eigener Sache und der Umgang der Hinterbliebenen sind direkte Problemstellungen für die Betroffenen. Fragen der Relevanz, Erforschung und Vermittlung umgreifen etablierte Institutionen wie das Archiv, das Museum, Stiftungen und Universitäten, wobei i.B. letztere Nachlässe als exemplarische Unterrichtsgegenstände erkennen und etablieren könnten.
Die Tagung zielt auf diese und weitere Problemstellungen. Sie strebt eine multiperspektivierte Betrachtung und Diskussion an, die einige existierende Initiativen aufgreift und weiterdenkt. Sie versteht sich als ein möglicher Ausgangspunkt für die zukünftige Bewusstwerdung und Wahrnehmung vorhandenen, zum Teil aber ungesehenen kreativen Potentials unserer Gesellschaft.
MITTWOCH, 9. Juni 2021
d i g i t a l
18.00 Uhr Begrüßung Olaf Peters und Ruth Heftrig
Grußworte
Reiner Haseloff | Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und Schirmherr der Tagung
Andreas Pečar | Vorsitzender der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt
Christine Bergmann | Zweite Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-
Anhalt
18.30 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
Künstlernachlässe in Deutschland als kultur -politische Herausforderung: Fragestellungen,
Zielsetzungen, Handlungsmodelle
Markus Hilgert | Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder
DONNERSTAG, 10. Juni 2021
d i g i t a l
9.30 Uhr Begrüßung und Einführung | Moderation: Ruth Heftrig
9.45 Uhr Robert Propf (1910–1986) – Bildhauer mehrerer Gesellschaftssysteme. Eine kunsthistorische
Einordnung
Claudia Berger-Jenkner
10.15 Uhr Robert Propfs künstlerisches Erbe: Umgang – Überlieferung – Dokumentation
Sven Pabstmann
10.45 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Künstlernachlässe am Winckelmann-Museum in Stendal: Dokumentation und
Präsentation am Beispiel des Nachlasses Wilhelm Höpfner
Katrin Schade
11.45 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr Begrüßung und Einführung | Moderation: Olaf Peters
13.45 Uhr „Das Bild ist ein Bekenntnis des Malers“ – Herausforderungen und Chancen mit dem
Nachlass von Heinz Steffens (1921–1986) im Museum Schloss Bernburg
Roland Wiermann und Christin Müller-Wenzel
14.15 Uhr Katharina Heise – eine (Un)vergessene. In Sammlungen des Salzlandmuseums vorhanden
Frank Löbig
14. 45 Uhr Kaffeepause
15.15 Uhr Werkstattgespräch
Begrüßung und Einführung | Moderation: Ruth Heftrig
Teilnehmer*innen:
René Schäffer und Andrey Bobb | Nachlass Semjon Prosyak
Rolf Müller und Lutz Grumbach | Nachlass Harald Döring
Ingrid Müller-Kuberski | Werkverzeichnis
Bettina Riebesel | Nachlass Marielies Riebesel
16.15 Uhr Kaffeepause
16. 45 Uhr Podiumsdiskussion
(Un-)Sichtbarkeiten – Zur Problematik von Künstler*innen-Nachlässen
Begrüßung und Einführung | Moderation: Olaf Peters
Teilnehmer*innen:
Thomas Bauer-Friedrich | Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Gora Jain | Bundesverband Künstlernachlässe
Friederike Koch-Heinrichs | Sächsischer Kultursenat
Klaus Nerlich | Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 4. Juni 2021 per E-mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
– Arbeitsstelle –
Anne Schröder-Kahnt | Koordinatorin
c/o Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1, Haus 24 | 06110 Halle (Saale)
www.historische-kommission-fuer-sachsen-anhalt.de
Weitere Informationen finden Sie hier.
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Juliane Zanke, M.A. |
Titel des Projekts: | |
Die Architekturzeichnungen des 16. Jahrhunderts in der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau. | |
Laufzeit des Stipendiums: 1.4.2021–30.09.2021 |
Das Dissertationsprojekt untersucht eines der bedeutendsten Konvolute von Architekturzeichnungen in Deutschland: die Architekturzeichnungen des 16. Jahrhunderts in der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau. Die Arbeit zielt auf das durch die Reformation veränderte Selbstverständnis der Fürsten und die neuen Formen der Repräsentation, nicht nur in der gebauten Architektur, sondern auch in den erhaltenen Planzeichnungen und Entwürfen. Die Zeichnungen stammen aus dem Herzoglichen Archiv des Fürstentums Anhalt, das sich als eines der ersten Fürstentümer überhaupt zur Reformation bekannte, und befinden sich heute in der Graphischen Sammlung der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau. Sie sind überaus umfangreich und in sehr gutem Zustand erhalten geblieben, wurden bisher jedoch noch nicht vollständig bearbeitet. Dies geschieht nun erstmals umfassend in Form eines kritischen Bestandskataloges, in dem sie mit Abbildungen aufgeführt und in einen Zusammenhang gestellt werden. Dabei werden auch Fragen nach der Materialität und Medialität sowie nach den Zeichnern und Baumeistern beantwortet.
Der Katalog ist im Rahmen der Dissertation die Grundlage für die Beantwortung der Frage nach dem neuen Selbstverständnis der Fürsten von Anhalt zur Zeit der Reformation und wie sich dieses in den Entwürfen und Planzeichnungen widerspiegelt. Die Reformation brachte einen umfassenden Erneuerungsprozess mit sich, der unter anderem zu einer neuen Religionspolitik sowie einem neuen Herrscherbild führte. Letzteres präsentierten die protestantischen Fürsten der Öffentlichkeit in Wappen, Fürstenspiegeln und Hofordnungen, vor allem aber in der Architektur. So wurde auch das Schloss als Residenz des Herrschers Teil dieser Veränderungen. In seinem Inneren sorgte beispielsweise ein neues Raumprogramm für mehr Funktionalität, das auch äußerlich im Baukörper und in den Fassaden erkennbar war. Auch die Bauprojekte des Fürstentums Anhalt und deren vorangegangene Entwürfe sind Zeugen dieser Entwicklung.
Kurzinformation zur Person:
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Laura Krebs, M.A. |
Titel des Projekts: | |
Das ‚Polenlager‘ in Gardelegen im Ersten Weltkrieg | |
Laufzeit des Stipendiums: 1.5.2021–31.10.2021 |
Kriegsgefangenschaft war im Ersten Weltkrieg ein Massenphänomen. Aufgrund der hohen Gefangenenzahlen errichteten die kriegführenden Staaten innerhalb kürzester Zeit ein ausgeprägtes Kriegsgefangenenlagerwesen.
Über 180.000 der 2,4 Millionen Gefangenen des Deutschen Kaiserreichs befanden sich 1918 auf dem Territorium Sachsen-Anhalts. Seit 1914 gab es hier zwölf Kriegsgefangenenlager. Von besonderem Interesse für die polnische Kriegsgefangenschaft ist das Mannschaftsgefangenenlager Gardelegen, zu dem seit dem Frühjahr 1917 ein sogenanntes Polenlager gehörte. In diesem sollten die polnischen Kriegsgefangenen des Kaiserreichs konzentriert werden.
In offiziellen Statistiken waren diese zwar als ‚Russen‘ verzeichnet – handelte es sich doch um Soldaten aus der Zarenarmee. Die deutsche Nationalitäten- und Polenpolitik bedingte jedoch, dass diejenigen unter ihnen, die sich selbst als Polen verstanden und/oder von deutscher Seite so wahrgenommen wurden, eine im Gegensatz zu ihren russischen Kameraden bevorzugte Behandlung erfuhren. Hierzu zählte auch die gesonderte Unterbringung.
Im Polenlager Gardelegen sollte unter deutscher Schirmherrschaft polnisches nationales Leben gefördert werden. Das Ziel war es, die nationale Minderheit innerhalb der Zarenarmee für die eigenen Kriegsziele zu instrumentalisieren sowie den Kriegsgegner zu schwächen.
Das Forschungsvorhaben möchte die Geschichte dieses wichtigsten Sonderlagers für polnische Kriegsgefangene im Kaiserreich eingehend untersuchen. Welche Beweggründe, Entscheidungen und Prämissen des Preußischen Kriegsministeriums und der untergeordneten Behörden führten zu seiner Gründung, und wie wirkten diese in die Gestaltung des Lageralltags hinein? Hierfür soll das Polenlager vor dem Hintergrund der Geschichte des Kriegsgefangenenlagers Gardelegen sowie der Nationalitätenpolitik gegenüber den polnischen Kriegsgefangenen verortet werden.
Kurzinformation zur Person: