Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts
In der Reihe "Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts" erscheinen grundlegende Beiträge zur Landesgeschichte Sachsen-Anhalts. Quelleneditionen und Qualifikationsarbeiten werden hier ebenso wie die Sammelbände wichtiger Tagungen der Kommission herausgegeben. Daneben dient sie als Publikationsort für die Tage der Landesgeschichte. Die Reihe erscheint seit 2015 im Mitteldeutschen Verlag. Die älteren Publikationen bis zum 7. Band der Schriftenreihe finden Sie unter der Rubrik 2000 bis 2015.
Neuerscheinungen seit 2016
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Bd. 24: Paul Beckus 560 S., geb., 155 × 230 mm, s/w- und Farbabb. Halle: mdv 2021 ET: August 2021 Suppliken gelten als das Medium zur direkten Kommunikation zwischen Untertanen und Herrscher in der Frühen Neuzeit. In ihren Bittgesuchen und Beschwerden transportierten einfache Menschen ihre Sorgen an die Obrigkeit, die durch den steten Fluss an gegebenen Informationen ein genaueres Bild von den Problemlagen innerhalb ihres Herrschaftsbereichs erhielt und dadurch zum Handeln gedrängt wurde.
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Erscheint demnächst: Bd. 23: Leonard Helten/Annegret Laabs 280 S., geb., 155 × 230 mm, s/w- und Farbabb. Halle: mdv 2021 ET: April 2021 Die Stiftskirche des Magdeburger Klosters Unser Lieben Frauen, um 1078 erbaut und bald nach 1220 mit einem frühgotischen Gewölbe versehen, ist ein bisher in seiner architektonischen Bedeutung viel zu wenig beachteter Sakralbau. In den Beiträgen wird erstmals die Einordnung des Baudenkmals in den Kontext der romanischen Architektur der Entstehungszeit und die Rezeption französischer Gotik in der Umbauphase um 1220/40 beleuchtet.
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Bd. 22: Jan Brademann (Hg.) 240 S. + 16 S. Ill., geb., 155 × 230 mm, s/w-Abb. Halle: mdv 2020 ET: Dezember 2020
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Bd. 21: Jan Brademann/Gerrit Deutschländer/Matthias Meinhardt (Hg.) 384 S., geb., 155 × 230 mm, Farb- und s/w-Abb. Halle: mdv 2021 ET: Februar 2021 Der Schutz von Kulturgütern, die das kollektive Gedächtnis eines Landes stützen, wird heute als staatliche Aufgabe verstanden. Doch bevor identitätsstiftende Objekte geschützt werden können, müssen sie als solche erkannt und gesammelt worden sein. Die Beiträge des Tagungsbandes fragen nach den Bedingungen und Wirkmächten, die zum Sammeln oder Zerstreuen, Erhalten oder Zerstören von Kulturgut führen.
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Bd. 20: Andreas Pečar/Andreas Erb (Hg.) 204 Seiten, gebunden, 155 × 230 mm, s/w-Abb. Halle: mdv 2020 ET: Juli 2020 Eine vergleichende Betrachtung der aus dem Dreißigjährigen Kriege resultierenden Ereignisse für die Territorien auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt steht bisher noch aus, obwohl die Region als Verpflegungslieferant, Durchzugsgebiet und häufig genug auch Schlachtfeld eine wichtige Größe im Kriegsgeschehen war.
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Bd. 19: Leonhard Helten/Hans W. Hubert/Olaf Peters/Guido Siebert: Kontinente der Kunstgeschichte. Zum 150. Geburtstag von Wilhelm Vöge 256 Seiten, gebunden, 155 x 230 mm, s/w- und Farbabbildungen Halle: mdv 2019. ET: November 2019 Wilhelm Vöge (1868–1952) gilt nicht nur als Entdecker ganzer Kontinente auf der kunsthistorischen Landkarte, wie es Willibald Sauerländer formulierte, er hinterließ auch vielfältige methodische Anregungen. Bahnbrechenden Erkenntnissen zur gotischen Säulenfigur und zum Naturstudium der Chartreser Bildhauer folgten die weniger bekannten Forschungen Vöges zur Skulptur und Medaillenkunst der Renaissance. Der Band versammelt die Beiträge der Internationalen Tagung in Schulpforte zu neueren Forschungen und zur aktuellen Positionsbestimmung des 1952 in Ballenstedt verstorbenen Kunsthistorikers.
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Bd. 18: Patrick Wagner/Manfred Hettling: Revolutionäre Zeiten zwischen Saale und Elbe. Das heutige Sachsen-Anhalt in den Anfangsjahren der Weimarer Republik 240 Seiten, gebunden, 155 x 230 mm, s/w- und Farbabbildungen Halle: mdv 2019. ET: November 2019 Die turbulenten Jahre der politischen Neuordnung und gesellschaftlichen Neuorientierung nach der Novemberrevolution von 1918 waren von einer Vielfalt jeweils regionaler Entwicklungen geprägt. Diese Deutschland insgesamt kennzeichnende regionale Diversität fand sich im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt in einzigartiger Weise auf engstem Raum konzentriert. Im industrialisierten Süden des Landes um die Stadt Halle versuchte ein zunächst in der USPD, dann in der KPD organisierter radikaler Sozialismus die Revolution in Richtung Rätedemokratie und Sozialisierung voranzutreiben. Dagegen wählte der Dessauer Arbeiter- und Soldatenrat den liberalen Oberbürgermeister der Stadt zu seinem Vorsitzenden; fortan gab in Anhalt ein Bündnis aus Sozialdemokraten und Liberalen den Ton an.
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Bd. 17: Paul Beckus/Thomas Grunewald/Michael Rocher: Niederadel im mitteldeutschen Raum (um 1700–1806) 236 Seiten, gebunden, 155 x 230 mm, s/w- und Farbabbildungen Halle: mdv 2019. ET: November 2019 Die Erforschung des Adels im mitteldeutschen Raum hat in den letzten Jahren wichtige neue Impulse gewonnen. Im Mittelpunkt standen dabei allerdings die kleinen Reichsfürsten und Reichsgrafen. Für die nicht mit Sitz und Stimme im Reichstag ausgestatteten adligen Personengruppen fehlt es jedoch bisher an übergreifenden Untersuchungen, sowohl was deren Handlungsoptionen als auch ihre Tätigkeitsfelder und Netzwerke anbetrifft. Gerade der niedere Adel ist vom Umbruch des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des Alten Reiches in der Geschichtsforschung nach wie vor ein recht unbeschriebenes Blatt.
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Bd. 16: Andreas Erb, Andreas Pečar, Frank Kreißler: Unser Franz. Das Bild des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau im Urteil der Nachwelt (1817–1945) 174 Seiten, gebunden, 155 x 230 mm, s/w- und Farbabbildungen Halle: mdv 2018. ET: Oktober 2018 Unser heutiges Bild des Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau beruht nicht allein auf dessen eigenem Handeln, sondern ist ein Ergebnis zahlreicher wissenschaftlicher Forschungen ebenso wie von Rückprojektionen und Wunschvorstellungen. Der Sammelband betrachtet Entwicklungen, Akteure und Ereignisse, die das heutige Bild des Dessauer Fürsten geformt haben, und nimmt vergleichend die Rezeption anderer anhaltischer und deutscher Landesfürsten in den Blick.
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Bd. 15: Paul Beckus: Land ohne Herr – Fürst ohne Hof? Friedrich August von Anhalt-Zerbst und sein Fürstentum 624 Seiten, gebunden, 155 × 230 mm, s/w- und Farbabbildungen Halle: mdv 2018. ET: März 2018 Friedrich August von Anhalt-Zerbst (1751–1793) regierte seine Territorien fast drei Jahrzehnte vom Ausland aus, ohne sie ein einziges Mal zu betreten. Erstmals erfährt dieses Thema eine historische Würdigung. Neben der Entstehung des etablierten Geschichtsbildes zu Friedrich August stehen dabei die Rekonstruktion der Herrschaftsverhältnisse, die Gründe für das negative Urteil der aufgeklärten Zeitgenossen sowie die gescheiterte Inszenierungspraxis des letzten Zerbster Fürsten im Fokus.
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Bd. 14: Gerrit Deutschländer/Ingrid Würth (Hg.): Eine Lebenswelt im Wandel. Klöster in Stadt und Land 288 S., geb., 155 × 230 mm. ET: Oktober 2017 Halle: mdv 2017. Mittelalterliche Klöster und Stifte waren nicht nur Orte der Frömmigkeit, der Seelsorge und der Bildung, sondern befanden sich auch stets im Fokus des politischen, sozialen und wirtschaftlichen Lebens in Stadt und Land. Den sich wandelnden Anforderungen der Gesellschaft entsprechend, ermöglichten sie einen Rückzug von der Welt und dienten als ökonomische und herrschaftliche Stützpunkte. In den Städten lebten Ordensangehörige und Laien nebeneinander und wirkten im kommunalen Alltag zusammen. Die Reformation führte zu einer dauerhaften Veränderung und teils zu einem Auseinanderbrechen dieses komplexen Gefüges. Der Band versammelt die Beiträge des 6. Tages der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte 2016, der zugleich als 17. Tag der hallischen Stadtgeschichte ausgerichtet wurde. Anhand ausgewählter Beispiele und in übergreifenden Darstellungen geben die einzelnen Beiträge Einblick in die Klostergeschichte Sachsen-Anhalts, von den frühmittelalterlichen Anfängen über die Reformgründungen des 12. Jahrhunderts bis hin zu den Bettelorden und den Auseinandersetzungen in der Reformationszeit.
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Bd. 13: Ulrike Höroldt/Sven Pabstmann (Hg.): 1815: Europäische Friedensordnung – Mitteldeutsche Neuordnung. Die Neuordnung auf dem Wiener Kongress und ihre Folgen für den mitteldeutschen Raum 544 S., geb., 155 × 230 mm, s/w- und Farbabb. Halle: mdv 2017. Die auf dem Wiener Kongress ausgehandelte europäische Friedensordnung hatte nicht nur für den preußischen Gesamtstaat langfristige Auswirkungen. Auch die politische Landkarte des mitteldeutschen Raumes wandelte sich erheblich. Für die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen ist die 1815 beschlossene territoriale Neuordnung bis heute prägend.
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Bd. 12: Bruno Kaiser: Baugeschichte der Naumburger Domkirche seit dem Brande vom Jahre 1532. Mit einem Abriss der mittelalterlichen Baugeschichte Herausgegeben mit einem Vorwort und mit Registern versehen von Ernst Schubert (†) und Matthias Ludwig 304 S., geb., 155 × 230 mm, s/w- und Farbabb. Halle: mdv 2017. Bruno Kaiser (1872–1953), der in Halle klassische Philologie, Germanistik, Geschichte und Philosophie studierte, war von 1912 bis 1935 Direktor des Naumburger Domgymnasiums. Zeitlebens beschäftigte er sich mit der Naumburger Vergangenheit, verfasste u. a. eine Geschichte des Domgymnasiums und veröffentlichte diverse Artikel in örtlichen Publikationen wie dem Nachrichtenblatt des 1920 gegründeten Bundes alter Naumburger Domschüler oder im »Naumburger Tageblatt«. Im Archiv des Domstifts Naumburg wird das maschinenschriftliche Manuskript »Baugeschichte der Naumburger Domkirche seit dem Brande vom Jahre 1532. Mit einem Abriß der mittelalterlichen Baugeschichte« aufbewahrt. Mit diesem bisher unveröffentlichten Text hat Kaiser ein Grundlagenwerk geschaffen – sowohl für die Erforschung der Baugeschichte des Doms, als auch für künftige Bemühungen zu seiner Erhaltung. Über sechs Jahrzehnte haben Historiker, Bauforscher und Denkmalpfleger dieses Manuskript Kaisers für ihre Arbeit benutzt. Mit der Herausgabe des Manuskriptes im Auftrag der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt wird es endlich einem größeren Interessentenkreis zugänglich gemacht.
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Bd. 11: Nicole Schröter: Das Heilige Grab von St. Cyriacus zu Gernrode. Ausdruck der Jerusalemfrömmigkeit der Gernröder Stiftsdamen 120 S., geb., 155 × 230 mm, s/w- und Farbabb. Halle: mdv 2017. Die dürftige Quellenlage zum Heiligen Grab in Gernrode bedingt die Einordnung des Baus in einen weiten Rahmen. Daher wird das Stift im zeitlichen und ereignisgeschichtlichen Kontext der Investiturstreitigkeiten, des Sachsenkrieges, der kirchlichen Reformbewegung und der verstärkt aufkommenden Jerusalemfrömmigkeit verortet.
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Bd. 10: Andreas Pečar/Holger Zaunstöck/Thomas Müller-Bahlke (Hg.): Wie pietistisch kann Adel sein? Hallescher Pietismus und Reichsadel im 18. Jahrhundert Halle: mdv 2016. Die Lebenswelt des Adels war im Barock stark von weltlichen Belangen geprägt. Die Repräsentation des Standes und des Ruhms der Familien verlangte nach Sichtbarkeit. Diese wurde hergestellt durch das Zurschaustellen von Luxus, Pracht, Wehrhaftigkeit und Ehre. Dies scheint mit dem pietistischen Ideal frommer Lebensführung und ständeübergreifender Reform nur schwer vereinbar zu sein. Doch zeigt der Befund aus den Quellen, dass der Hallesche Pietismus auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt, in Mitteldeutschland und auch darüber hinaus intensive Beziehungen zum Adel unterhielt. Die Beiträge dieses Buches, die aus den Vorträgen des 4. Tages der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte 2014 in Halle hervorgegangen sind, fragen danach, ob bzw. inwieweit die Verflechtung von Halleschem Pietismus und insbesondere dem Reichsadel Veränderungen des adligen Standesideals nach sich gezogen hat. Kann man also für das 18. Jahrhundert von der Ausprägung eines pietistischen Adels sprechen?
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Bd. 9: Paul Beckus: Hof und Verwaltung des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1758–1817). Struktur, Personal, Funktionalität Halle: mdv 2016. Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1758–1817) galt manchen seiner Zeitgenossen ebenso wie seitdem zahlreichen Historikern als Verkörperung eines aufgeklärten Herrschers. Heute weitgehend unbekannt, gehörte Fürst Franz zu den populärsten Regenten des späten Alten Reiches. Einen Namen machte er sich nicht nur als Förderer der Künste, sondern ebenso der praktischen Wissenschaften im Bereich der Landwirtschaft, der Sozialfürsorge und besonders der Pädagogik. Mittelpunkt seines Schaffens waren das Schloss und der Landschaftsgarten Wörlitz. Trotz des regen Forschungsinteresses am Gartenreich Dessau-Wörlitz blieben die herrschaftlichen Strukturen bisher weitgehend unberücksichtigt. So gilt Fürst Franz als ein Herrscher, der das höfische Leben ablehnte und sich stattdessen mit einem verbürgerlichten Freundeskreis umgab. Dieser Kreis gilt zugleich als Motor seines Reformwerks. Es fehlt allerdings bis heute an einschlägigen Studien zum Hof und den Landesbehörden, die diese Sicht bestätigen könnten. Zum ersten Mal wird im vorliegenden Buch der Versuch unternommen, das höfische Umfeld des Fürsten zu rekonstruieren. Dabei steht nicht nur der Hofstaat im Mittelpunkt, sondern auch die zentralen Verwaltungsbehörden des Landes und die personellen Netzwerke innerhalb der herrschaftstragenden Eliten.
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Bd. 8: Jana Pacyna: Mittelalterliche Judenrechte. Norm und Anwendung im Magdeburger Rechtskreis (1250–1400) Zugl. Diss., Univ. Jena 2012: mdv 2016. Die in den Quellen eindeutig belegten Verfolgungen von Juden im Mittelalter ließen innerhalb älterer Forschungsarbeiten oftmals den Eindruck entstehen, Juden seien in dieser Zeit als das grundsätzlich Fremde und notwendigerweise Auszugrenzende wahrgenommen worden. Allerdings überliefern Quellen der kirchlichen, kaiserlichen und städtischen Judenrechte des 13. und 14. Jh. Auffassungen, nach denen Juden in den mehrheitlich christlich geprägten Gesellschaften Europas zwar als Angehörige einer anderen, gleichwohl aber zu „tolerierenden“ Religion existieren sollten. Wie die von christlichen Herrschaftsträgern erlassenen Judenrechte als Norm in einer weithin rechtlich zersplitterten Gesellschaft formuliert und in der Rechtspraxis angewandt wurden und ob sie inkludierende oder eher exkludierende Effekte beförderten, wird in der vorliegenden Dissertation anhand der Rechtsbücher und Schöffenspruchsammlungen des Sächsisch-Magdeburgischen Rechtskreises (13./14. Jh.) exemplarisch diskutiert. Die dabei feststellbare Annäherung jüdischer Sonderrechte an christliches Gemeinrecht kann als ein regionaler Inklusionsversuch gedeutet werden, der durch beginnende „Territorialisierungsprozesse“ im Heiligen Römischen Reich provoziert worden war. |