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10. Tag der Landesgeschichte

Halle_Stadtgottesacker
Kategorie
HIKO
Date
7. November 2020 09:00 - 17:30
Veranstaltungsort
Halle (Saale)
E-Mail
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Der Tag der Landesgeschichte findet in diesem Jahr digital statt. Unter dem Link https://us02web.zoom.us/j/87233611379 können Sie an der Veranstaltung teilnehmen. Ton und Bild von Ihnen werden nicht übertragen. Sie können über einen Chat Fragen an die Referent*innen stellen. Der Tag der Landesgeschichte wird aufgezeichnet. Im Anschluss können die Vorträge der Tagung online angesehen werden.

 Städtische Friedhöfe, die ursprünglich an den mittelalterlichen Pfarrkirchen in den Städten gelegen hatten, wurden seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert vielfach außerhalb der Stadtmauern neu angelegt. Die Gründe dafür reichen von seuchenhygienischen Maßnahmen über Umbauprojekte des innerstädtischen Raums bis hin zu einem neuen Verständnis des Friedhofs als Andachts- und Besinnungsort im Zuge der Reformation.

 

Programm:

9.00 - 11.30 Uhr  

Begrüßung durch den Vorsitzenden der Historischen Kommission
Andreas Pečar

Grußwort
Anne Poggemann, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres des Landes Sachsen-Anhalt

Einführung in das Thema
Klaus Krüger

Die Ausgrabungen auf dem ehemaligen spätmittelalterlichen Marienkirchhof am Markt von Halle (Saale)
Volker Herrmann

Aufblühen und Staub werden / Das ist das ewige Gesetz der Natur.
Inschriften, Symbole und Bilder am Friedhofstor
Reiner Sörries

Herrscher und ihre Gräber in der Stadt der Vormoderne
Arnd Reitemeier

 

13.00 - 15.00 Uhr

Die soziale Stratigraphie des Stadtgottesackers: Stand und Versippung der Bauherren und Besitzer der ältesten „Schwibbögen“ auf dem Stadtgottesacker von Halle (Saale)
Bernd Hofestädt

Formen ständischer Repräsentation (z.B. Inschriften und Wappen) an den architektonisch ausgestalteten Grabstätten des hallischen Stadtgottesackers und vergleichbarer mitteldeutscher Friedhöfe
Franz Jäger

Die Rettung des Stadtgottesackers von Halle durch eine Bürgerinitiative in der DDR
Christian Feigl

Restaurierungs- und Wiederherstellungskonzepte des Stadtgottesackers nach 1990
Thomas Zaglmaier

 

16.00 - 17.30 Uhr

Ständische Sepulkralkultur auf dem vorstädtischen Nikolaikirchhof zu Görlitz
Sabine Zinsmeyer

Ständische Sepulkralkultur auf den inner- und außerstädtischen Friedhöfen von Zittau
Peter Knüvener

Die Verlegung der Friedhöfe in Oberschwaben
Dominik Gerd Sieber

 

Einführung in das Thema

Eine Veranstaltung der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, des Instituts für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Vereins für Friedhofskultur in Halle.
Konzeption und Organisation: Prof. Dr. Klaus Krüger (Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Dr. Franz Jäger (Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig)

Städtische Friedhöfe, die ursprünglich an den mittelalterlichen Pfarrkirchen in den Städten gelegen hatten, wurden seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert vielfach außerhalb der Stadtmauern neu angelegt. Die Gründe dafür reichen von seuchenhygienischen Maßnahmen über Umbauprojekte des innerstädtischen Raums bis hin zu einem neuen Verständnis des Friedhofs als Andachts- und Besinnungsort im Zuge der Reformation.
Nachdem dörfliche Friedhofsanlagen zuletzt intensiv im Fokus der Forschung lagen, widmet sich der Tag der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte den vergleichbaren städtischen Einrichtungen. Zum Thema gehören die Überlieferung an originalen Friedhofsbauten und Grabmälern des 15. bis 17. Jahrhunderts sowie die diesbezügliche kopiale Überlieferung in Schrift und Bild. In exemplarischen Einzelstudien wie auch in regional bzw. überregional ausgerichteten Untersuchungen sollen auch ältere außerstädtische Friedhofsanlagen wie z. B. Seuchen- und Spitalfriedhöfe, die den neuangelegten oftmals vorausgingen, betrachtet werden.
Der räumliche Schwerpunkt liegt in Mitteldeutschland, aber im Vergleich mit Friedhöfen in anderen Teilen Deutschlands. Im Mittelpunkt steht der Stadtgottesacker von Halle (Saale) als exemplarischer Fall: seine Vorgeschichte, Entstehung und Ausgestaltung im 16. und 17. Jahrhundert sowie seine Rettung und partielle Neugestaltung in den vergangenen vier Jahrzehnten.
Tagungsziel ist eine Darstellung der ständischen Sepulkralkultur der städtischen Oberschichten und oberen Mittelschichten, deren Sepulkralkultur allein überliefert ist. Sowohl für die spätmittelalterlichen innerstädtischen als auch für die neuen außerstädtischen Friedhöfe werden die Positionierung der Gräber, die bauliche Absonderung durch Arkaden, Grüfte u. a. sowie die Ausgestaltung mit skulptierten und beschrifteten Gedächtnismalen in den Blick genommen. Daran knüpft sich die Frage, wie sich welcher Stand durch Lage, Schrift und Bild des Grabes präsentiert, und welches Bild die Synthese aller historischen Zeugnisse von der Sepulkralkultur der städtischen Oberschichten ergibt – ein wichtiges öffentlichkeitswirksames Medium zur Vorstellung und Behauptung ständischer Positionen in der städtischen Gesellschaft im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Bauten, Bilder und Texte an den Gräbern hielten Herkunft und Verwandtschaft der Familie sowie die Verdienste der Vorfahren, auf denen die ständische Position gegründet war, im öffentlichen Gedächtnis. Darüber hinaus bot die Öffentlichkeit des Friedhofs die beste Gelegenheit, sich im ethischen wie im kirchlichen Sinne als rechtgläubige Mitglieder der christlichen Gemeinschaft darzustellen.

 
 

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