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Stipendiatinnen des Dietrich-Moderhack-Stipendienprogramms 2024

 


Michalska webAnna Michalska

Titel des Projekts: Stammbücher aus dem Freiweltlichen adeligen von Jena‘schen Fräuleinstift zu Halle

Laufzeit des Stipendiums: 01.03.2024 - 31.08.2024

 

Kurzbeschreibung des Projektes:

Stammbuch – auch album oder liber amicorum genannt – ist ein gemischtmediales Sammelmedium, das handschriftliche Widmungen, Autoren- und Zitattexte, Illustrationen in verschiedenen Techniken, musikalische Notationen und vieles mehr kombiniert. Diese Tradition geht mindestens auf die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück und ihre Ursprünge sollen eng mit dem Umfeld der Universität Wittenberg verbunden sein, jedoch hat sie mit wesentlichen Änderungen bis in die heutige Zeit überlebt.

In Halle befinden sich neben der großen Sammlung der ULB auch Stammbücher in den Beständen anderer Institutionen. Mehrere Alben aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die ursprünglich aus dem Jena-Stift stammen und heute zum Archiv der Evangelisch-reformierten Domgemeinde gehören, sind bis heute unbearbeitet.

Hauptziel des Projekts ist es, eine Reihe von Fragen zu beantworten, die es ermöglichen, die Funktionsweise der Stammbuchpraxis im besonderen Umfeld des Fräuleinstifts besser zu verstehen: neben der Klärung der Identität der Albenbesitzer:innen, den Zeitrahmen, in dem die Alben benutzt wurden (vor dem Eintritt oder während der Zugehörigkeit zum Stift), oder der Autor:innen der einzelnen Einträge, gilt es vor allem die Umstände und Themen dieser Texten sowie die Präsenz und die Motive der Illustrationen und Dekorationen zu analysieren.

Die Forschungsresultate werden einen besonderen Einblick in die Mentalität und in den intimsten Kreis der Bekannten der Frauen aus der nicht mehr existierenden halleschen Institution bieten. Die ausgewählten Ergebnisse werden außerdem so aufbereitet, dass sie in der Datenbank Repertorium Alborum Amicorum von Prof. Werner Wilhelm Schnabel verwendet werden können und somit in den breiteren wissenschaftlichen Diskurs einfließen.

 

Kurzinformation zur Person:

  • 2014–2020 Doktorandenprogramm der Fakultät für Historische und Pädagogische Wissenschaften an der Universität Wrocław; Doktorarbeit: „‚Chodowiecki nec sculpsit, nec delineavit‘. Stammbuchillustrationen und dekorationen aus den Jahren 1740–1815 in den Alben der Sammlung der Universitätsbibliothek Wrocław. Praxis, Motive, Vorlagen und Funktionen“ (auf Polnisch), Doktorvater Prof. Dr. habil. Jan Harasimowicz; Verteidigung am 17.01.2024
  • 2012–2019 wiss. Mitarbeiterin an verschiedenen Forschungsprojekten an der Universität Wrocław
  • 2007–2012 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wrocław; Masterarbeit „Bildlegende der Hl. Klara aus dem ehemaligen Klarissenkloster in Breslau“ (auf Polnisch), veröffentlicht 2013

 


Megan Mueller webMegan Müller

Titel des Projekts: Eine monumentale Taufanlage zwischen zwei Welten: Das Taufbecken in der Kirche St. Marien in Salzwedel

Laufzeit des Stipendiums: 01.04.2024 - 30.09.2024

 

Kurzbeschreibung des Projektes:

Im Zentrum des Projektes steht das Taufbecken in der Marienkirche in Salzwedel, dessen umfangreiche Bronzekonstruktion 1520 bis 1522 entstand. Es stellt die größte aus Bronze gefertigte Taufanlage des Spätmittelalters dar und weist in seinem aus drei Elementen – Taufbecken, Baldachin mit aufgehängtem Deckel, Gitter – bestehenden Aufbau eine hoch interessante und nur unzureichend aufgearbeitete figürliche Bestückung auf. Inschriftliche Verweise sowie eine einzelne historische Nacherzählung der Entstehungsumstände des Taufbeckens, August Pohlmanns Geschichte der Stadt Salzwedel (1811), geben nur wenige Informationen zur Planung, Umsetzung und zum Einsetzen in der Marienkirche in Salzwedel. So wird hier vom Meister Hans von Köln berichtet, der die Gestaltung der Taufanlage übernahm, vom Entstehungsort Nürnberg, wo die Bronzeelemente gegossen wurden, und von den Setzungsdaten. Sowohl die Identität Hans von Kölns als auch der Guss des monumentalen Taufbeckens in Nürnberg, wenn es doch in Tangermünde und Magdeburg deutlich näher gelegene Gießhütten gab, werfen viele Fragen auf. Zwar wird der Guss immer wieder der Vischerhütte in Nürnberg zugesprochen – einer der bedeutendsten und einflussreichsten Bronze-, Messing- und Erzgießereien ihrer Zeit – archivalische Verweise für diesen Zusammenhang finden sich aktuell noch nicht.

Im Rahmen des Forschungsprojektes wird vor allem die kunsthistorische Aufarbeitung der komplexen Taufanlage im Fokus stehen. Anhand dieser Analyse und Bearbeitung in Bezug zum Standort Salzwedel und den Kunst- und Kulturgütern der umliegenden Altmark sollen Erkenntnisse über die alltägliche Verwendung des Taufbeckens und der zeitgenössischen lokalen Taufpraktiken gewonnen werden. Im zweiten großen Schwerpunkt der Fragestellung steht die Ergründung der Herstellungsumstände im Mittelpunkt. Der Weg des Taufbeckens von Nürnberg nach Salzwedel und die bereits genannte Zuschreibungsproblematik sollen durch archivalische Nachforschungen, aber auch durch ikonographische Vergleichsarbeit zu anderen Bronzebecken zwischen Salzwedel und Nürnberg ergründet werden.

 

Kurzinformation zur Person:

  • seit 2024 Doktorandin an der Universität Hamburg
  • 2020-2023 Masterstudium der Kunstgeschichte an der Universität Hamburg
  • 2017-2020 Bachelorstudium der Kunstgeschichte und Anglistik/Amerikanistik an der Universität Hamburg 

Historische Kommission für Sachsen-Anhalt e.V.