Geschichte der Historischen Kommission
Die „Historische Kommission für Sachsen-Anhalt e.V.“ ist heute in Form eines eingetragenen Vereins organisiert. In dieser Form wurde sie am 29. November 1990 nur wenige Wochen nach dem Wiedererstehen des Landes Sachsen-Anhalt erneut gegründet.
Die heutige Kommission steht in direkter Tradition zu der 1876 gegründeten Historischen Kommission für die Provinz Sachsen, der ältesten landesgeschichtlichen Kommission in Deutschland.
Diese hatte insbesondere das Ziel, der Geschichte der Preußischen Provinz Sachsen und ihrer vielgestaltigen territorialen Vorläufer ein Forum zu geben. Im Jahre 1900 trat ihr auch das Land Anhalt bei. Die ältere Kommission existierte bis 1935 als Einrichtung des Provinzialverbandes der Provinz Sachsen.
Sie bestand aus Fachhistorikern der Universitäten, wissenschaftlichen Archivaren, Vertretern der größeren Geschichtsvereine und aus Mitgliedern des Provinzialverbandes. 1935 wurde sie im Zuge der Gleichschaltung des NS-Staates in „Landesgeschichtliche Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Historische Kommission)“ umbenannt, nach dem Zweiten Weltkrieg unter erneut veränderten Verhältnissen zunächst fortgeführt und ging nach der Auflösung der Länder 1952 schließlich unter.
Während der Jahre 1954-1990 lebte sie noch durch die vom Landesarchiv (bzw. Staatsarchiv) Magdeburg in ihrer Nachfolge herausgegebenen Schriftenreihe „Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts“ fort.
Die 1990 wiederbegründete heutige Historische Kommission für Sachsen-Anhalt ist der Tradition der älteren Kommission stark verpflichtet, ihr Aufgabenkreis hat sich aber erweitert und verlagert, im Sinne einer historischen Erforschung der Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt, seiner Identität und seines demokratischen Verständnisses.
Literatur
Josef Hartmann, 125 Jahre Historische Kommission 1876-2001, in: Jahrbuch für Sachsen und Anhalt 23/2001, S. 9-52.