Die Historische Kommission für Sachsen-Anhalt ruft Schulen, Heimatvereine sowie alle geschichtsinteressierten Menschen im Bundesland dazu auf, in Vergessenheit geratene historische Orte, Gebäude und Einrichtungen in ihrer Umgebung zu erforschen.
Anliegen des in der Verantwortung des Arbeitskreises Public History liegenden Projektes ist aufzuzeigen, wie vielfältig die Geschichte Sachsen-Anhalts ist, indem sie die Menschen im Bundesland dazu bewegt, sich mit der (eigenen) Geschichte vor Ort auseinandersetzen. In diesem Zusammenhang steht die Frage, welche Orte, Gebäude und Einrichtungen in den Städten und Gemeinden historisch wichtig sind und damit zu unserer Geschichte, zur Geschichte des Landes Sachsen-Anhalts gegenwärtig und künftig gehören sollten.
Hierfür sammeln wir multimediale Beiträge, die in ganz unterschiedlicher Weise von den vergessenen Orten erzählen können. In einem weiteren Schritt werden wir die Ergebnisse dieser historischen Spurensuche auf einer digitalen Landkarte im Internet publizieren; eine digitale Landkarte, die stetig erweitert und ergänzt werden kann.
Eine Beta-Version der digitalen Karte finden Sie hier. (Bitte beachten Sie, dass hier vorerst nur Beispielbeiträge verlinkt sind, die Sie auch unten auf dieser Seite finden. Markiert sind zudem einige weitere, angekündigte Beiträge.)
Freundliche Förderung erfährt das Projekt durch das Land Sachsen-Anhalt.
Wir freuen uns sehr, wenn Sie sich mit einem Beitrag beteiligen und/oder andere auf das Projekt aufmerksam machen. Weitere Informationen finden Sie weiter unten. Sollten Sie einen Beitrag erstellen wollen, haben wir für Sie einen informativen Leitfaden zusammengestellt. Wenden Sie sich bei Fragen zudem gern an unser Projektteam.
Kontakt zum Projekt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Ansprechpartner:innen:
Apl. Prof. Dr. Jeannette van Laak, Projektleiterin
E-Mail:
Tel: 0345 5524282
William Scott Anders, Hilfskraft
Jost Kautz, Hilfskraft
E-Mail:
Oliver Ritter, Koordination
E-Mail:
Tel.: 0345 2127429
Was meint hier der Begriff der Lost Places?
Lost Places erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Beispielweise erscheinen Fotobücher, die verfallene Fabriken, stillgelegte Bahnanlagen, verlassene Kurhäuser abbilden, begleitet von einer kurzen Chronologie der Nutzung oder ästhetisch und künstlerisch bearbeitete Fotografien werden auf verschiedenen Social-Media-Plattformen gepostet. Verallgemeinernd kann man festhalten, dass es sich bei Lost Places um all jene Orte, Gebäude, Ruinen, Einrichtungen, Plätze, um Landschaftsareale und vieles andere mehr handelt, die entweder noch vollständig, teilweise oder von denen nur noch wenige Spuren sichtbar sind beziehungsweise deren ursprünglicher Verwendungszweck kaum mehr erkennbar ist. Dies bezieht sich nicht nur auf Orte des 19. und 20. Jahrhunderts, die verlassen sind und in Vergessenheit zu geraten drohen, sondern es gilt für historische Hinterlassenschaften aller Epochen; man denke an das Ringheiligtum in Pömmelte aus der frühen Bronzezeit, das Kollegiatstift St. Pankratius und Abundus in Ballenstedt, oder das Schloss Dornburg bei Gommern an der Elbe. Manche dieser Lost Places sind einigermaßen erhalten, andere verfallen zunehmend. Da nicht jeder Verfall aufgehalten werden kann, ist es auch unser Anliegen, die mit den Orten verbundenen Geschichten zu erzählen und sie damit für die Gegenwart und für künftige Generationen zu bewahren.
Wie kann ich mitmachen?
Jede und jeder kann einen Beitrag gestalten. Die Historische Kommission übernimmt die technische Aufbereitung und Pflege der Daten, und in der später online bereit gestellten Landkarte sind die Beiträge für alle abrufbar.
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Entscheiden sie selbst, welche Orte, Plätze oder Einrichtungen Sie beschreiben und in die digitale Landkarte einspeisen möchten.
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Entscheiden Sie selbst, was Sie über Ihren Lost Place erzählen wollen. Unser Anliegen ist grundsätzlich nicht mit einem vorgefertigten Werturteil über den Wandel in der Geschichte verbunden. Es geht nicht darum, eine nostalgische Grundhaltung zu befördern oder dem Verlust vergangener Zeiten nachzutrauern. Im Zentrum sollte das Erforschen der Geschichte von Orten, Plätzen und Einrichtungen stehen, das als Entdeckungsgeschichte erzählt wird. Wir wollen aus der Erinnerung an mitunter vergessene Orte eine digitale Sammlung von künftigen Erinnerungsorten machen, die eine breite Öffentlichkeit mit unterschiedlichen Interessen anspricht und anregt. Das kann jedoch nur gelingen, wenn sich viele Menschen mit ihren persönlichen Projekten an unserem Vorhaben beteiligen.
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Entscheiden Sie selbst, wie Sie über Ihren Lost Place berichten wollen. Welche Medien und welches Format Sie wählen, um einen Ort auf der digitalen Landkarte Sachsen-Anhalts zu verzeichnen, steht Ihnen frei. Denkbar sind neben Textbeiträgen mit Bildern auch digitale Formate, z.B. Podcasts oder kurze Videos. Sollten Sie an einer Mitwirkung Interesse haben, werden wir Sie über die technischen Aspekte der einzusenden Beiträge gesondert informieren. Die von Mitgliedern der Historischen Kommission erstellten Formate verstehen sich als Anregungen.
Hier finden Sie Beispeilbeiträge in verschiedenen Medienformaten:
Die Historische Kommission für Sachsen-Anhalt freut sich sehr, wenn Sie sich an diesem Vorhaben beteiligen. Den ersten Aufruf zum Mitmachen finden Sie noch einmal hier.
Pressestimmen
Die aktuelle Pressemitteilung zum Projekt finden Sie hier. Auch das Land Sachsen-Anhalt wirbt für das Projekt, die Mitteilung des Landes finden Sie hier. Neben einer dpa-Meldung und Beiträgen u.a. in der Mitteldeutschen Zeitung und der Volksstimme, brachte das MDR-Fernsehen am 24. Juni einen Beitrag zum Projekt in ihrem Programm MDR aktuell. Den Beitrag können Sie hier nachschauen: