4. Tag der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte 2014 in Halle
Am 8. November 2014 veranstalteten die Historische Kommission, die Franckeschen Stiftungen zu Halle und das Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in den Franckeschen Stiftungen den 4. Tag der der Sachsen-Anhaltischen Landesgeschichte.
Er widmete sich dem Thema „Wie pietistisch kann Adel sein? Hallescher Pietismus und Adel im langen 18. Jahrhundert“.
Die Lebenswelt des Adels war im Barock stark von weltlichen Belangen geprägt. Die Repräsentation des Standes, des Rangs und Ruhms der eigenen Familie, verlangte nach Sichtbarkeit. Auf den ersten Blick scheint das mit dem pietistischen Ideal frommer Lebensführung und Ständeübergreifender Reform nur schwer vereinbar zu sein. Doch zeigt der Befund an den Quellen, dass August Hermann Francke zum Adel in Mitteldeutschland intensive Beziehungen unterhielt. Seine Korrespondenz zeigt ein weitreichendes Adelsnetzwerk auf, das im Waisenhaus in Glaucha zusammenlief. Vor diesem Hintergrund fragte der Tag der Landesgeschichte nach der Verflechtung von Halleschem Pietismus und Adel auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt.
Der Landesgeschichtstag begleitete zugleich die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen: Mit göttlicher Güte geadelt. Adel und Hallescher Pietismus im Spiegel der fürstlichen Sammlungen Stolberg-Wernigerode, zu der auch ein Katalog erschienen ist.
Tagungsbericht: H-Soz-u-Kult.