6. Tag der Landesgeschichte 2016 / zugleich 17. Tag der hallischen Stadtgeschichte
Eine Lebenswelt im Wandel: Klöster in Stadt und Land
5. Nov. 2016 | 9.30-18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Universitätsaula im Löwengebäude · Universitätsplatz 11 · 06108 Halle/Saale
Konzeption und Leitung: Andreas Ranft, Klaus Krüger, Ingrid Würth
Klöster waren im Mittelalter nicht nur Orte der Glaubenspraxis, des von der Welt zurückgezogenen Gebets, der exklusiven Ausbildung oftmals adliger Ordensmitglieder oder Einrichtungen, die sich der tätigen Nächstenliebe widmeten; sie dienten darüber hinaus als machtpolitische Marksteine, zur Sicherung herrschaftlicher Besitzansprüche, spielten eine wichtige Rolle bei der Urbarmachung des Landes und unterstützten in späterer Zeit die Emanzipationsbestrebungen des Bürgertums in den Städten. Die Vielfalt des klösterlichen Lebens war über das gesamte Mittelalter hinweg tiefgreifenden Wandlungsprozessen unterworfen und muss immer in enger Wechselbeziehung mit den allgemeinen religiösen Entwicklungen, vor allem mit den verschiedenen Reformbestrebungen innerhalb der Kirche bis hin zur Reformation betrachtet werden. Ebenso können die Klöster nicht isoliert von ihrer Umwelt in den Blick genommen werden, sie waren organischer Bestandteil der Gesamtheit sozialen und politischen Lebens im Mittelalter.
Der 6. Tag der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte, der im Jahr 2016 zugleich als der 17. Tag der hallischen Stadtgeschichte veranstaltet wird, versucht, die ganze Bandbreite mittelalterlichen Klosterlebens zu berücksichtigen. Gerade das Land Sachsen-Anhalt verfügt über eine große Anzahl sehr alter und bedeutender monastischer Institutionen, die nach wie vor einer systematischen Erschließung bedürfen. Exemplarisch werden die ottonische Gründung in Memleben, das hochangesehene Kanonissenstift Gernrode, das Augustiner-Chorherrenstift Neuwerk in Halle und das Zisterzienserkloster Pforte Beachtung finden. Überblicksvorträge zu den Zisterziensern und den Franziskanern geben Einblick in die Rahmenbedingungen mittelalterlichen Ordenslebens. Einen besonderen städtischen und auf Halle bezogenen Akzent setzen Beiträge zum Franziskanerkloster in Halle während der Reformation und zur dortigen Servitengemeinschaft.
Programm Tag der Landesgeschichte 2016
PROGRAMM | Samstag, 5. November 2016
10.00 Uhr Begrüßung und Buchpräsentation
Holger Zaunstöck
10.15 Uhr Grußworte
Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur
Judith Marquardt, Beigeordnete für Kultur und Sport
10.30 Uhr Thematische Einleitung
Andreas Ranft
10.45 Uhr Klosterbücher als Forschungsinstrumente
Wolfgang Huschner
11.30 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr Der König und das Kloster – Memleben in ottonischer Zeit
Helge Wittmann
12.30 Uhr Handlungsspielräume frühmittelalterlicher Frauenkommunitäten – Das Beispiel Gernrode
Claudia Krahnert
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Die Schwestern des Neuwerksstifts Halle
Franziska Stiebritz
14.30 Uhr Zisterzienserklöster in Sachsen-Anhalt
Monika Lücke
15.00 Uhr Das Zisterzienserkloster Pforte
Holger Kunde
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Franziskanerklöster in Sachsen-Anhalt
Petra Weigel
16.30 Uhr Briefe aus dem Franziskanerkloster zu Halle – Augustin von Alveldt an Fürstin Margarethe von Anhalt
Gerrit Deutschländer
17.00 Uhr Das Servitenkloster in Halle
Ingrid Würth
17.30 Uhr Zusammenfassung
Klaus Krüger