"Hie lieg ich armes Würmelein". Epitaphien für Kinder
Unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff
Epitaphien stellen dem Betrachter die Geschichte und die Lebensumstände der Menschen in Mitteldeutschland ganz unmittelbar vor Augen. Oft zeigen diese Grabdenkmäler auch Porträts der Verstorbenen. Ergänzend berichten die beigegebenen Inschriften vom Selbstverständnis der Dargestellten, von ihrem Wirken und auch von der Trauer der Hinterbliebenen. Dies gilt in ganz besonderem Maße für Epitaphien und Grabmäler für Kinder in den Kirchen Mitteldeutschlands. Sie machen deutlich, dass die Familien trotz hoher Kindersterblichkeit den frühen Tod eines Kindes nicht einfach hinnehmen konnten. Eine nähere Betrachtung der je eigenen Memoria bietet oft überraschend tiefe Einblicke. Der Quellenwert dieser Kunstwerke ist sozialgeschichtlich, landesgeschichtlich, kunsthistorisch, theologisch und medizinhistorisch von hohem Wert, aber bisher kaum erschlossen und thematisch weitgehend unerforscht.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Programm:
10.00 Uhr Anmeldung
10.15 Uhr Begrüßung
Leonhard Helten/ Bettina Seyderhelm
Grußwort des Schirmherren Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt
Grußworte der Kirchlichen Stiftung Kunst- und Kulturgut und der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt
10.45 Uhr Einführung in das Thema der Tagung
Bettina Seyderhelm
11.00 Uhr Warum der vierjährigen Fredeke ein Denkmal gesetzt wurde. Mit Luthers Theologie zu
einem neuen Bild vom Kind in Leben und Tod
Friederike Spengler
11.30 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr Kindstod, Glaube, Magie
Christel Köhle-Hezinger
12.30 Uhr Mitteldeutsche Kinderepitaphien. Denkmäler und Quellen
Bettina Seyderhelm
13.00 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr Begrabene Hoffnungen – Mittelalterliche Kindergräber in Wittenberg
Holger Rode
15:00 Uhr Olim delicium, nunc cordolium. Die Kinderepitaphien auf dem Stadtgottesacker in Halle
Klaus Krüger
15.30 Uhr „Rahel starb Jn Kindes Noten … Und Jacob Richtet ein Mahl avf uwer jrem Graw“. Inschriften
auf Totenmalen für Kinder und Wöchnerinnen in Magdeburg und Halberstadt
Hans Fuhrmann
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr Epitaphien für Klein und Groß, für Reich und weniger Reich. Der Zittauer Epitaphienschatz
als vielfältige kunst- und sozialgeschichtliche Quelle
Peter Knüvener
17.00 Uhr Zwischen Verdienst und Verlust. Zwei Nürnberger Gedächtnisstiftungen für Minderjährige
im Spiegel der lokalen Stiftungspraxis des 15. Jahrhunderts.
Judith Hentschel
Veranstalter: Historische Kommission für Sachsen-Anhalt, Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg in Kooperation mit dem Verein für Reformationsgeschichte und der Universität Leipzig
Anmeldung: Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 9. Oktober 2019 per E-Mail an: