Tagung
Jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt. Kultur – Musik – Gelehrsamkeit
18.-19. November 2021 in Halle (Saale)
Veranstaltet von der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Europäischen Zentrum für Jüdische Musik, Hannover, und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Die Tagung kann auch online besucht werden. Die Webex-Links für jeden Tagungstag stehen im Programm. Bitte schalten Sie Ton und Bild während der Tagung aus.
Synagoge in Gröbzig
Foto: Jwaller, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Die Konferenz widmet sich der jüdischen Kultur- und Bildungslandschaft, die im 18./19. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt blühte. Wissenschaftliche Vorträge beleuchten den Gegenstand aus unterschiedlicher Perspektive, ein Abendkonzert sorgt für die musikalische Vertiefung und Ergänzung des Themas. So entsteht ein facettenreiches Bild jenes vergessenen jüdischen Kulturraums in Mitteldeutschland, das nicht nur neue Untersuchungsperspektiven freizusetzen verspricht, sondern auch Potential hat, ein neues Bewusstsein für die jüdische Geschichte und Gegenwart der Region zu schaffen sowie die Integration und Akzeptanz der Juden in und durch die Umgebungsgesellschaft zu befördern.
Jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt. Kultur – Musik – Gelehrsamkeit
Jüdisches Leben unterlag immer und überall dem Wandel, so auch in der Region des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Hier entstanden mit der Aufklärung bedeutende jüdische Strömungen, begleitet von einem fruchtbaren Austausch mit der Umgebungsgesellschaft. Die Schoah bereitete dieser deutsch-jüdischen Blüte ein jähes Ende.
Inzwischen ist das jüdische Leben nach Mitteldeutschland zurückgekehrt. Es unterscheidet sich indes gravierend von dem vor der Schoah. Um dies zu verstehen, bedarf es des Blicks in die Geschichte. Dazu will die Tagung ein Fenster öffnen: Sie widmet sich der jüdischen Kultur- und Bildungslandschaft, wie sie im 18./19. Jahrhundert die Region auszeichnete.
Beiträge aus Philosophie, Architektur, den Jüdischen Studien, Theologie, Geschichts-, Kultur- und Musikwissenschaft rücken Personen, Ereignisse, religiöse und intellektuelle Strömungen sowie Erinnerungsorte in den Fokus. Mit Überraschungen ist dabei zu rechnen: so etwa der unverhofften Entdeckung der Gesänge, die bei der Einweihung der Magdeburger Synagoge 1851 aufgeführt wurden und im Abendkonzert der Konferenz nach 170 Jahren erstmals wieder zu hören sein werden. Daneben erklingen Lieder, die von den erzwungenen Migrationen der Juden in der Diaspora künden.
Tagung und Konzert wollen ein facettenreiches Bild jenes vergessenen jüdischen Kulturraums in Mitteldeutschland zeichnen, das nicht nur neue Untersuchungsperspektiven freizusetzen verspricht, sondern auch das Potential hat, ein neues Bewusstsein für die jüdische Geschichte und Gegenwart der Region zu schaffen sowie die Integration und Akzeptanz der Juden in und durch die Umgebungsgesellschaft zu befördern.
Programm
Donnerstag, 18. November 2021
|
|
10.00 Uhr
|
Begrüßung Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke Prof. Dr. Andreas Pečar Grußworte Dr. Rainer Haseloff Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama Einführung in die Tagung |
10.30 Uhr
|
Keynote
|
11.15 Uhr
|
Kaffeepause
|
Grundlegendes | |
11.30 Uhr
|
Das Judentum in Sachsen-Anhalt: Ein Rundgang
|
12.15 Uhr
|
The Breadth and Depth of Jewish Liturgical Music in the Eduard Birnbaum Collection |
13.00 Uhr
|
Mittagspause
|
Regionalgeschichtliche Aspekte | |
14.00 Uhr
|
Architektur und Aufbau der Toraschreine in den Synagogen in Sachsen-Anhalt
|
14.45 Uhr
|
Zwischen Tradition und Reform. Synagogale Musik in Mitteldeutschland im Zeitalter der Emanzipation
|
15.30 Uhr
|
Kaffeepause
|
16.00 Uhr
|
Zur Konstruktion von Weiblichkeit in der jüdischen Aufklärung. Frauenbild und
|
Orte der Erinnerung I | |
16.45 Uhr
|
"Nidpas po, kehillat kodesch Yesnits": Jeßnitz als Zentrum des hebräischen Buchdrucks im 18. Jahrhundert
|
Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Löwengebäude) | |
19.00 Uhr
|
Klezmer und mehr … |
Mitwirkende:
|
|
Freitag, 19. November 2021 |
|
9.00 Uhr
|
Dessau als Zentrum der jüdischen Aufklärung und Reformbewegung des 19. Jahrhunderts
|
9.45 Uhr
|
Magdeburg – Ludwig Philippson und die um Ausgleich bemühte Reform
|
10.30 Uhr
|
Kaffeepause
|
11.00 Uhr
|
Orientalistik und Wissenschaft des Judentums in Halle
|
11.45 Uhr
|
Die Halberstädter Austrittsorthodoxie
|
12.30 Uhr
|
Mittagspause
|
Mission und Vertreibung | |
14.00 Uhr
|
Die Arbeit des Institutum Judaicum in Halle im 18. Jahrhundert und sein Religionsverständnis
|
14.45 Uhr
|
Das Projekt „Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen“. Einblicke in die Biographien ausgewählter Kantoren und Rabbiner
|
15.30 Uhr
|
Kaffeepause
|
Von Mitteldeutschland in die Welt | |
16.00 Uhr
|
Hermann Cohen: deutscher Philosoph jüdischen Glaubens
|
16.45 Uhr
|
Schlusswort Kathrin Eberl-Ruf (Halle/ Saale) |
17.30 Uhr
|
Ende der Tagung
|
Veranstalter
Historische Kommission Sachsen-Anhalt (Vorsitzender: Prof. Dr. Andreas Pečar) in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Jüdische Musik, Hannover, und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt, dem Verein 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e. V. und der WISAG Sicherheit & Service Mitteldeutschland GmbH
Konzeption, Leitung und Moderation
Prof. Dr. Kathrin Eberl-Ruf, Dr. Carsten Lange, Dr. Regina Randhofer
Veranstaltungsorte
Tagung: Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal (Franckeplatz 1, 06110 Halle/Saale)
Konzert: Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Universitätsplatz 10, 06108 Halle/Saale)
Anmeldung, Eintrittskarten und Kontakt
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei – Anmeldung erbeten.
Konzertkarten zum Preis von 15 EUR (erm. 10 EUR) sind ab September 2021 im Vorverkauf erhältlich (Tel. 0341 14 990 758, E-Mail:
Historische Kommission für Sachsen-Anhalt
– Arbeitsstelle –
Anne Schröder-Kahnt | Koordinatorin
c/o Franckesche Stiftungen zu Halle
Franckeplatz 1, Haus 24 | 06110 Halle/Saale
Tel.: +49 (0) 345 21 27 429
E-Mail:
www.historische-kommission-fuer-sachsen-anhalt.de