Tagung
Erschließung einer mittelalterlichen Kulturlandschaft
im 19. Jahrhundert:
Die preußische Provinz Sachsen
28.–30. November 2024 in Magdeburg
Tagung in Vorbereitung auf das 200-jährige Jubiläum der „Großen Domreparatur“ in Magdeburg
(Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Kaiser-Otto-Saal
Otto-von-Guericke-Straße 68-73, 39104 Magdeburg)
Die „Große Domreparatur“ in Magdeburg von 1826 bis 1834 gilt nach der Wiederherstellung des Hochmeisterpalastes der Marienburg als die erste umfassende Erneuerung eines Bauwerks im Königreich Preußen, die das gesamte Gebäude betrifft (Findeisen, Geschichte der Denkmalpflege: Sachsen-Anhalt, 1990). Die Restaurierung am Magdeburger Dom, deren Finanzierung maßgeblich vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. vorangetrieben wurde, setzte damit einen wichtigen Impuls für nachfolgende Restaurierungsprojekte in der preußischen Provinz Sachsen. Langfristig trug dies zur Erschließung einer mittelalterlichen Kultur- und Denkmallandschaft bei. Restaurierungsmaßnahmen an Dom- und Stiftskirchen, Klosteranlagen, Burgen sowie sonstigen Profanbauten und deren Aushandlungsprozesse prägten im gesamten 19. Jahrhundert das Denkmalbewusstsein und formten Ideen und Grundsätze der im Entstehen begriffenen Denkmalpflege. Ziel der Tagung war es, die Bedeutung der Restaurierungsprojekte des 19. Jahrhunderts in der preußischen Provinz Sachsen in ihren möglichst vielfältigen kulturgeschichtlichen, kunsthistorischen und wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhängen aufzuzeigen.
Veranstaltet wurde die Tagung zusammen mit dem Zentrum für Mittelalterausstellungen e.V., dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Die Veranstaltung fand in hybrider Form statt. Den Live-Stream konnte auf dem YouTube-Kanal des ZMA und dem Twitch-Kanal des Kulturhistorischen Museums Magdeburg verfolgt werden. Auf Twitch können Sie sich die Tagung im nachgang anschauen.
Eindrücke von der Tagung (© Historische Kommission für Sachsen-Anhalt, Fotos: Oliver Ritter)
PROGRAMM
DONNERSTAG, 28. November 2024
14:00 Uhr
Begrüßung und Tagungseröffnung
Sektion I: Methoden und Wege der Erschließung
14:30 Uhr
Klaus Niehr (Osnabrück)
Am Ende der Vergangenheit – Mittelalterrezeption in Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
15:30 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr
Henrik Karge (Dresden)
Abkehr vom Stilideal. Franz Kuglers epochenübergreifende Studien zur Kunst der Harzregion, der Altmark und in Pommern
17:00 Uhr
Christofer Herrmann (Mainz/Braubach)
Die frühe denkmalpflegerische Tätigkeit von Karl Friedrich Schinkel im Königreich Preußen (zwischen 1815 und 1830) – Kölner Dom, Schloss Marienburg, Danziger Haus
Öffentlicher Abendvortrag
Abendvortrag
19:00 Uhr
Heinz-Dieter Heimann (Paderborn)
Die Macht der Zeichen und die Aktualität des Mittelalters. Denkmalbewusstsein, Präsenzkultur und Traditionsbehauptung preußischer Könige in der Provinz Sachsen
FREITAG, 29. November 2024
Sektion II: Restaurierungsprojekte in der preußischen Provinz Sachsen – Architektur und Denkmalpflege
09:00 uhr
Andreas Meinecke (Berlin)
„in einem für alte Baukunst classischen Lande“ – Schinkels denkmalpflegerische Position für den Magdeburger Dom und die Rolle des Oberpräsidenten Wilhelm Anton von Klewitz
09:45 Uhr
Heiko Brandl (Halle/Saale)
Der Magdeburger Domreparaturbau 1826-1834
10:30 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr
Dirk Schumann (Berlin)
Zur Rezeption mittelalterlicher Backsteinarchitektur in der preußischen Provinz Sachsen am Beispiel der Altmark
12:00 Uhr
Clemens Peterseim (Erfurt)
Der Erfurter Dom zwischen Restaurierung, Umgestaltung und Inszenierung im 19. Jahrhundert
13:00 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Führung im Magdeburger Dom
Sektion III: Architektur im Bild festhalten und vermitteln
16:15 Uhr
Katja Bernhardt (Lüneburg)
Ohne Bild kein Denkmal. Die Rolle der Medien in der Denkmalwerdung
17:00 Uhr
Christina Clausen (Darmstadt)
Gemalte Architekturgeschichte. Carl Hasenpflugs Inszenierung der Dome in Magdeburg und Halberstadt
SAMSTAG, 30. November 2024
Sektion IV: Restaurierungsprojekte in der preußischen Provinz Sachsen – Ausstattung und Denkmalpflege
09:30 Uhr
Cornelia Aman (Potsdam)
Glasmalerei als Mittel der Vergegenwärtigung von Anspruch und Vergangenheit – die Domverglasungen in Magdeburg, Naumburg und Stendal
10:15 Uhr
Anja Seliger (Halle/Saale)
Chorgestühle- Ein Randphänomen in der Denkmalpflege des 19. Jahrhunderts?
11:00 Uhr Kaffeepause
11:30 Uhr
Elisabeth Rüber-Schütte (Halle/Saale)
Erfassung und Bewertung mittelalterlicher Raumfassung am Beispiel der Halberstädter Liebfrauenkirche
12:15 Uhr
Bettina Seyderhelm (Magdeburg)
Licht und Schatten. Beispiele für den Berliner Umgang mit Kirchenausstattungen in einer Preußischen Provinz
13:15 Uhr
Zusammenfassung und Schlussdiskussion – Orsolya Szender (Magdeburg)
14:15 Uhr Tagungsende